Bouchkov überzeugte nicht nur durch sein selbstsicheres Auftreten und seine Musikalität, sondern auch und vor allem durch den Klang

Bouchkov überzeugte nicht nur durch sein selbstsicheres Auftreten und seine Musikalität, sondern auch und vor allem durch den Klang, den er mit seinem Instrument erzeugen kann. Von Beginn weg gefiel mir sein weicher, seidener Ton, bar jeglicher Schärfe, vor allem aber das volle Volumen in der Tiefe. Natürlich hat Sibelius sein Werk sehr umsichtig instrumentiert, um sicherzustellen, dass das Solo-Instrument nicht zugedeckt wird. Dennoch war die Wärme und Größe des Klangs umwerfend.

Der Geiger spielte mit weicher Artikulation, expressiv in Dynamik und Agogik. Expressiv war auch sein Vibrato: harmonisch, nicht nervös. Bouchkov verstand es, versteckte, gebrochene Nebenstimmen hervorzuheben, spielte dabei nie für sich allein, sondern lebte im Einklang mit dem Orchester, was vor allem in den Dialog/Duett-Partien mit Viola und Cello zum Ausdruck kam. Nicht Eleganz oder technische Brillanz standen im Vordergrund, sondern Expressivität und Musikalität. Bouchkov setzte bedächtig, bewusst an, nichts war oberflächlich.

(The violinist plays with soft articulations, expressive dynamics and agogics. Also his vibrato was expressive: harmonious and not nervous. Bouchkov knew how to emphasize hidden refracted harmony lines but never played on its own but lived in harmony with the orchestra, expressed especially in the dialogues with the violas and cellos. The focus was not on elegance or technical brilliance but on expressivity and musicality. Bouchkov started carefully and deliberately, nothing was trivial.)

Rolf Kyburz , www.bachtrack.com

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